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KI im Trend: Wie können wir künstliche Intelligenz nutzen?

Was ist KI und wie kann sie unser Leben verbessern?

KI und vor allem Chatbots wie „ChatGPT“ sind derzeit in aller Munde. Wir verraten, wie wir künstliche Intelligenz nutzen können und wie sie genau funktioniert.

  Lesedauer: 5 Minuten

ChatGPT: Es gibt darüber hinaus auch zahlreiche Möglichkeiten, wir wir künstliche Intelligenz nutzen können.
Foto: Andrey Suslov/Shutterstock

1. Was genau ist KI?

Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik. Darin versucht man, Robotern (also Maschinen) das nötige Erkennen und Handeln beizubringen, damit sie selbständig Probleme ausmachen und beseitigen können. Ein Beispiel: Ein Taschenrechner kann nur jene Zahlen addieren, die man über seine Tasten eintippt. Er kann, während man ihn benutzt, nichts dazulernen. Beim Musik-Streaming hingegen lernt die dahinterliegende künstliche Intelligenz den Musikgeschmack des Hörers kennen und versucht eigenständig dazu passende Songs und Playlists vorzuschlagen. Mit anderen Worten: Künstliche Intelligenz hat schon lange unbemerkt unseren Alltag bequemer und einfacher gemacht.

ChatGPT

Schwung in das Thema künstliche Intelligenz kam allerdings erst nach dem 30. November 2022, als ChatGPT („Generative Pre-trained Transformer“) von OpenAI veröffentlicht wurde. Erstmals war es allen Menschen möglich, sich direkt mit einer generativen KI zu unterhalten. Letztere beschreibt eine künstliche Intelligenz, die selbständig mithilfe von Bildern und Texten kommunizieren kann. Die Benutzer können sie für viele verschiedene Aufgaben einsetzen, zum Beispiel für das Erstellen von Briefen, Blog-Artikeln, E-Mails oder sogar ganzen Reden. Darüber hinaus kann man mit den richtigen Prompts (Anleitungen für den Chatbot) die passenden Bilder dazu generieren lassen. Aber wie kommt ChatGPT zu seiner Intelligenz?

Mit dem Chatbot ChatGPT können tatsächlich auch alle Menschen künstliche Intelligenz nutzen.
Foto: FAMILY STOCK/Shutterstock

2. Wie lernt eine KI?

Wenn man möchte, dass eine KI lernt („Maschinenlernen“), dann muss man ihr dazu die richtigen Daten und vor allem ausreichend große Datenmengen („Big Data“) zur Verfügung stellen. Mit speziellen Algorithmen kann sie darin Informationen erfassen und selbständig analysieren. Das macht sie, indem sie Muster in den Daten sucht und Zusammenhänge herstellt. Das kann beispielsweise auf der Basis von neuronalen Netzen geschehen („Deep Learning“), die der Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachempfunden sind.

Wenn der Computer die Daten analysiert, stellt er beispielsweise fest, wie stark der Zusammenhang zwischen zwei Datenpunkten ist. Dazu kann er gewisse Parameter in seinen Suchalgorithmen selbst anpassen. Solche können zum Beispiel sein, wie oft ein Satz, der mit den Worten „Meine Lieblingsspeise ist“ beginnt, mit dem Wort „Pizza“ endet. 

Maschinen können auf drei verschiedene Arten lernen:
  1. Überwachtes Lernen: Hier bekommt die künstliche Intelligenz gemeinsam mit den ihr zur Verfügung gestellten Daten auch die richtigen Antworten. Damit kann man ihr beispielsweise beibringen, wie ein Sessel aussieht und wie ein Tisch. Dafür stellt man dem Computer am besten eine riesige Menge an Fotos zur Verfügung, die bereits mit „Sessel“ oder „Tisch“ gekennzeichnet sind. Mit der Zeit lernt er dann, einen Sessel und einen Tisch zu unterscheiden.
  2. Nicht überwachtes Lernen: Hier hilft man der Maschine nicht mit Beschriftungen, sondern sie muss eigenständig die Unterschiede erkennen. Auf diese Weise können zum Beispiel Kaufgewohnheiten in einem Web-Shop erfasst und analysiert werden. 
  3. Verstärkendes Lernen: Der Computer bekommt Feedback vom Menschen, wenn er Entscheidungen trifft. Dieser teilt ihm mit, ob seine Handlungen richtig oder falsch waren. Auf diese Weise kann man Fehlentscheidungen zwar nicht verhindern, aber dennoch merklich verringern. 
Social Media am Smartphone beinhalten tatsächlich auch künstliche Intelligenz.
Foto: Kaspars Grinvalds

3. Wie können wir künstliche Intelligenz nutzen?

KI begleitet uns schon längere Zeit unbemerkt im Alltag. Egal, ob wir ein Suchwort in Google eingeben oder die Motiverkennung in einer Kamera verwenden. In allen diesen Fällen greifen wir auf die Leistung von künstlicher Intelligenz zurück.

Beispiele, wie KI im Alltag schon heute eingesetzt wird:
  • Sprachassistenten (Siri, Alexa und Co.)
  • Suchmaschinen wie Google oder Bing
  • Empfehlungsfunktionen (Kaufportale, Musik-Streaming…)
  • Gesichtserkennung auf Smartphones
  • Social Media, zum Beispiel Facebook-Feed und Ads
  • Korrekturprogramme für Rechtschreibung, wie zum Beispiel „Wortliga
  • Smart Home
  • Smartphone (zum Beispiel Kamerafunktionen)
  • Übersetzungsprogramme wie „DeepL“
  • Notebooks (Prozessoren von Intel sowie AMD)
  • Bilder und Texte erstellen (= Generative KI wie etwa ChatGPT oder Mindverse)
  • Fahrassistenten im Auto (beispielsweise Spurhalteassistent, Abstandsregler)
  • Autonomes Fahren
  • In Navigations-Apps (Baustellen und andere aktuelle Informationen)
  • Spamfilter in E-Mail-Programmen
KI im Beruf

Aber nicht nur im privaten Bereich stoßen wir auf KI, sondern auch im Beruf. Laut einer aktuellen Statistik setzen jene österreichischen Unternehmen, die KI derzeit schon verwenden, diese vor allem zur Texterkennung (54,3 %) und Datenerfassung (42,7 %) ein. Aber auch „Google Workspace“, früher „G Suite“ genannt, hat jede Menge KI in seine Tools verbaut. Zu diesen zählen „Gmail“ (E-Mail), „Google Docs“ (Textverarbeitung), „Google Sheets“ (Tabellenkalkulation) und „Google Drive“ (Datenspeicherung). So kann man in „Google Docs“ beispielsweise per KI bestehende Texte auf Fehler überprüfen lassen. „Gmail“ fasst auf Befehl E-Mails zu einem bestimmten Thema zusammen.

Künstliche Intelligenz nutzen: ChatGPT und auch andere KIs finden sich tatsächlich bereits im Alltag wieder.
Foto: Andrey Suslov/Shutterstock

4. Herausforderungen

Der Hype um ChatGPT und künstliche Intelligenz generell ist groß. Die Möglichkeiten der Technologie sind scheinbar unbegrenzt. Auf der anderen Seite formieren sich Kritiker, die auf die Gefahren des Trends hinweisen. Wie gut können wir uns wirklich auf KI-Systeme verlassen? Gerade im Gesundheitsbereich könnten die Folgen sehr drastisch ausfallen. Schließlich besitzt künstliche Intelligenz zwar eine Art Erfahrung, die ihr antrainiert wurde, allerdings keine menschliche Intuition und keine ethischen Schranken. Außerdem regt sich in manchen Branchen die Befürchtung, dass Jobs zugunsten von KI-Systemen abgebaut werden könnten. Noch nicht restlos geklärt ist auch die Frage der Urheberschaft. Wer ist Urheber eines Textes, der von einer KI verfasst wurde, die mit den Texten anderer Autoren trainiert wurde? Auch der Datenschutz spielt in diese Frage natürlich mit hinein. 

Künstliche Intelligenz nutzen: Zusammenfassung

  • Künstliche Intelligenzen sind Computer, die selbständig Probleme erkennen und beseitigen könnten. 
  • Bekanntheit hat der Chatbot ChatGPT von OpenAI erreicht, der im November 2022 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
  • KIs erhalten ihre „Intelligenz“ durch sogenanntes „Deep Learning“, bei dem sie mit großen Datenmengen trainiert werden. 
  • Heutzutage stehen KIs bereits hinter vielen Anwendungen im Alltag, wie zum Beispiel bei den Kaufempfehlungen in Online-Shops, in den Funktionen von Smartphone-Kameras oder in Smart-Home-Anwendungen.
  • Im Berufsleben werden sie vor allem zur Texterkennung und Datenerfassung benutzt.
  • Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT rufen auch viele Gegner auf den Plan, welche auf die Gefahren hinweisen. Dazu gehören die Verlässlichkeit sowie Job-Abbau zugunsten von intelligenten Computer-Systemen. 

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